Folgen

Die Folgen

Verlierer

Nach dem Ende der Inflation war die Bevölkerung in Gewinner und Verlierer gespalten. Verlierer waren alle Sparer, und das war vor allem das Bürgertum. Die Arbeiter hatten kaum Ersparnisse, sie lebten meist von der Hand in den Mund. Diese Schicht war deswegen von der Inflation weniger stark betroffen.


Gewinner

Bauern ging es relativ gut, denn Lebensmittel brauchte man immer. Auch Großgrundbesitzer und Industrielle kamen gut durch die Krise. Jeder, der Realwerte hatte, auch Aktionäre kamen gut durch diese Zeit. Der Wert der größten deutschen Aktien lag 1923 noch bei rund 70 Prozent des Wertes vor dem Krieg. Das war natürlich ein Verlust, aber dieser war vergleichsweise gering gegenüber anderen Anlageklassen.


Außerdem waren diejenigen, die Schulden hatten, die Gewinner. Ein besonderes Beispiel ist der Industrielle Hugo Stinnes. Dieser kaufte sich in jener Zeit auf Kredit die halbe deutsche Wirtschaft zusammen. 


Nivellierung der Schichten

Bis zur Inflation war Deutschland noch eine starre Klassengesellschaft gewesen. Zwischen Adeligen, Bürgertum und Arbeitern gab es praktisch keinen Austausch, sie lebten in unterschiedlichen Welten.


Doch die Inflation nivellierte die Unterschiede zwischen Bürgertum und Arbeitern weitgehend – allerdings nach unten. Weite Teile des Bürgertums wurden deklassiert. Diese Erfahrung dürfte dazu beigetragen haben, dass diese Schicht später so empfänglich für den Nationalsozialismus war. Andererseits liegt hier auch eine der Wurzeln der deutschen Mittelschichtsgesellschaft, wie wir sie heute kennen.

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